Nachhaltigkeit ist für die diskrete Fertigung zu einer wichtigen Priorität geworden. Können Sie Ihre Prozesse an diese Herausforderung anpassen?  

Geschrieben von SAP Signavio Team | 3 Min. Lesedauer
Veröffentlicht am: 18. April 2023 - Letzte Änderung am: April 18th, 2023
duesseldorf

Seit Jahren setzen Fertigungsunternehmen, z. B. in der Automobilbranche und der industriellen Fertigung, darauf, „grüner“ zu werden und die Auswirkungen dieser Maßnahmen zu erfassen, um sie in ihren Jahresberichten aufzuführen. In den meisten Fällen haben sich die betrieblichen Veränderungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit jedoch nicht grundlegend auf die Geschäftsabläufe ausgewirkt.  

In den letzten Jahren hat sich aber viel verändert – und der Wandel geht schnell voran. Kunden und Investoren sind sich der Klimaproblematik bewusster und erwarten, dass Unternehmen, mit denen sie geschäftlich zu tun haben, entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Umwelt für künftige Generationen zu bewahren. Regierungen auf der ganzen Welt schließen sich zusammen, gehen Pakte ein und fordern Veränderungen durch Verpflichtungen und Vorschriften in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (Environmental, Social and Governance, ESG). Versäumnisse in diesem Bereich sind nicht nur schlecht für den Ruf des Unternehmens (vor allem in der heutigen durch Social Media beeinflussten Welt), sondern wirken sich auch auf das Geschäftsergebnis aus.  

Wie reagieren die Fertigungsunternehmen darauf? 

Eine neue Studie des SAP Insights Research Center mit dem Titel „Auf Transformationskurs – Neue Hebel für Wachstum und Effizienz“ gibt Aufschluss darüber. Bei der Befragung von 11.278 Führungskräften in 41 Ländern und aus 28 Branchen nannten 32 % der Befragten in Fertigungsunternehmen „Produkte und Services nachhaltiger gestalten“ als höchste Priorität für die Umsatzsteigerung. Das lässt darauf schließen, dass die Unternehmen und ihre Kunden an einem Wendepunkt angelangt sind. Umweltfreundlichkeit lässt die Kosten von Unternehmen steigen, und dennoch sehen sie Nachhaltigkeit als eine Strategie zur Umsatzsteigerung, weil Kunden Nachhaltigkeit fordern. In Anbetracht dessen, dass 35 % der Fertigungsunternehmen „Die Bekanntheit und den Ruf der Marke verbessern“ als drittwichtigste Priorität für die Umsatzsteigerung nannten, darf man annehmen, dass eine nachhaltigere Entwicklung ihnen auch helfen wird, Wachstum und Image des Unternehmens zu fördern.  

Die Herausforderung besteht darin, Nachhaltigkeit rentabel und skalierbar zu gestalten. Damit dies funktioniert, müssen die Fertigungsunternehmen ihre Prozesse und Abläufe besser verstehen und neue Wege finden, um nachhaltigere Prozesse auf kostengünstigere und effizientere Weise zu gestalten. Auf die Frage in der SAP-Insights-Studie nach der Art der Prozessänderungen, die erforderlich sind, um ihre Geschäftsziele zu erreichen, nannten die Befragten in Fertigungsunternehmen am häufigsten eine Steigerung der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an Veränderungen (37 %). Fast ebenso häufig wurden Veränderungen wie die Beschleunigung von Geschäftsprozessen (35 %), die Senkung der Betriebskosten (35 %) und die Steigerung des Automatisierungsgrads (34 %) genannt.  

Das sind grundlegende, aber nicht immer einfache Veränderungen, vor allem, wenn der Transformation Hindernisse wie viele Altsysteme, isolierte Prozesse und Daten, manuelle und papierbasierte Abläufe sowie ein tief verwurzelter Widerstand in den Abteilungen im Wege stehen. Die Mitarbeitenden haben Angst vor Veränderungen, aber auch die Infrastruktur kann unflexibel sein und voneinander abhängige Aufgaben in durchgängigen Prozessen können zu Problemen werden. Wenn Sie Änderungen an nur einem Teilschritt vornehmen, kann dies unbeabsichtigte Folgen haben.  

Wie ermittelt Ihr Unternehmen Möglichkeiten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit?  

Wenn Sie z. B. in der Automobilindustrie tätig sind, können Sie digitale Lieferketten aufbauen, die eine Kreislaufwirtschaft in der Fertigung unterstützen, bei der Automobilhersteller, Zulieferer und Dienstleister kooperieren, um die Wiederverwendung von Teilen und Materialien zu fördern. Von den damit verbundenen Einsparungen profitieren alle Beteiligten, z. B. durch die Reduzierung von CO2-Emissionen oder durch Kostensenkungen. Zudem können Sie in intelligente Fabriken investieren, die mithilfe intelligenter Funktionen wichtige Prozesse erkennen, entsprechend reagieren und diese automatisieren, um Abfälle zu minimieren und ihre Kosten bei gleichzeitiger Steigerung der Fertigungsleistung zu senken.  

Und wenn Sie in der industriellen Fertigung tätig sind, können Sie nach Möglichkeiten suchen, die Nachhaltigkeit Ihrer Prozesse zu steigern – und zwar rentabel. 

Eines aber ist klar: Eine kontinuierliche Prozessoptimierung ist entscheidend für Ihren Erfolg. Das bedeutet, dass die Transformation der Geschäftsprozesse zur Kernkompetenz Ihres Unternehmens werden muss.  

Die Geschäftsprozesstransformation ist ein datengesteuerter, prozessorientierter Ansatz, der darauf abzielt, Prozesstransformation und -exzellenz auf skalierbare, kooperative und datengestützte Weise bereitzustellen und zu steuern. Änderungen werden nicht nur durch Führungskräfte, sondern gemeinsam mit denjenigen vorangetrieben, die die Vorgänge am besten kennen, um Ängste zu nehmen, das beste Ergebnis zu erzielen und die Akzeptanz zu fördern. Nach der Einführung der Prozesse werden sie weiterhin im Hinblick auf Compliance und kontinuierliche Verbesserung überwacht. 

Möchten Sie mehr darüber erfahren? Dann lesen Sie das neue Whitepaper von SAP „Kontinuierliche Prozessinnovation für die diskrete Fertigung: Wie können Sie Geschäftsprozesse schnell und umfassend verstehen, verbessern und umgestalten?“. 

Veröffentlicht am: 18. April 2023 - Letzte Änderung am: April 18th, 2023