Wie können Konsum- güterunternehmen Nachhaltigkeit rentabel gestalten? Durch eine einfachere Transformation der Geschäftsprozesse

Geschrieben von SAP Signavio Team | 3 Min. Lesedauer
Veröffentlicht am: 20. April 2023 - Letzte Änderung am: April 20th, 2023

Konsumgüterunternehmen standen noch nie unter einem so starken Druck, ihr Unternehmen nachhaltiger zu führen und umweltfreundlichere Produkte anzubieten. Beobachtungen zeigen, dass Investoren nachhaltigere und transparentere Unternehmen bevorzugen. Die von US-Präsident Biden vorgeschlagene Regelung in den USA, die es Managern von Pensionsplänen erlauben soll, bei ihren Anlageentscheidungen auch die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance (Environmental, Social and Governance, ESG) von Unternehmen zu berücksichtigen, würde diesen Trend nur noch verstärken. Gleichzeitig treten Regierungen weltweit Pakten bei, die strenge Klima- und Nachhaltigkeitsziele definieren. All dies erhöht den Druck auf Unternehmen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und die Auswirkungen ihrer ESG-Initiativen detailliert offenzulegen.

Auch die Verbrauchenden entscheiden sich zunehmend für Unternehmen, deren Überzeugungen in Bezug auf die CO2-Reduzierung sich mit ihren eigenen decken. Sie wollen von den Unternehmen, deren Produkte sie kaufen, Belege für nachhaltiges Handeln sehen. Und sie suchen proaktiv nach umweltfreundlichen Produkten, die weniger umweltschädliche bzw. ressourcenschonendere Rohstoffe verwenden. Konsumgüterunternehmen mit einer guten ESG-Bilanz stärken ihre Marken und verzeichnen höhere Umsätze und eine engere Kundenbindung. Laut der Studie „38 Stats That Show Environmental Consciousness Is On The Rise [New Data 2022]“ treffen folgende Aussagen zu:

  • 60 % der Verbrauchenden weltweit bewerten Nachhaltigkeit als wichtigen Kauffaktor. (In den USA ist diese Zahl mit 61 % sogar noch höher.)
  • 52 % der Verbrauchenden möchten, dass Marken weniger Verpackung verwenden.
  • Ein Drittel der Verbrauchenden sind bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen.
  • 77 % der amerikanischen Bevölkerung sind besorgt über die Umweltauswirkungen der Produkte, die sie kaufen.

SAP-Insights-Studie: Nachhaltigkeit ist eine der obersten Prioritäten von Konsumgüterunternehmen

Laut der neuen Studie, „Auf Transformationskurs – Neue Hebel für Wachstum und Effizienz“, die vom SAP Insights Research Center durchgeführt wurde, liegt der Fokus von Führungskräften in der Konsumgüterindustrie auf Nachhaltigkeit. Umfragen unter 10.500 Führungskräften in 41 Ländern und aus 28 Branchen haben ergeben, dass unter den Befragten in Konsumgüterunternehmen „Produkte und Services nachhaltiger gestalten“ (36 %) die am zweithäufigsten genannte Strategie zur Steigerung des Umsatzwachstums in den Jahren 2023 und 2024 war (siehe Abbildung). Das bestätigt einmal mehr, dass Konsumgüterunternehmen und ihre Kunden an einem Wendepunkt angelangt sind. Umweltfreundlichkeit kostet Unternehmen etwas, und dennoch sehen sie Nachhaltigkeit als eine Strategie zur Umsatzsteigerung, weil Kunden Nachhaltigkeit fordern und sogar bereit sind, höhere Preise für umweltfreundlichere Produkte zu zahlen. 

Abbildung: Wichtigste Prioritäten für Unternehmen in der Konsumgüterindustrie zur Umsatzsteigerung 

Umweltfreundlichkeit ist gut für Ihre Marke und Ihren Ruf – und möglicherweise auch für Ihr Geschäftsergebnis.  

Damit eine Nachhaltigkeitsstrategie funktioniert, müssen Fertigungsunternehmen ihre Prozesse und Abläufe besser verstehen und neue Wege finden, um nachhaltigere Prozesse auf kostengünstigere und effizientere Weise zu gestalten. Mit der Herstellung umweltfreundlicherer Produkte, dem Einsatz sauberer Energie, der Beschaffung nachhaltigerer Materialien und Verpackungen, der Einführung der Kreislaufwirtschaft für Recycling und Wiederverwendung und weiteren umweltfreundlichen Maßnahmen sind wesentlich höhere Kosten verbunden.  

In einem kürzlich erschienenen Artikel des Harvard Business Review heißt es: „In der Vergangenheit hat die Industrie mit Preisanpassungen auf die mit Umweltauflagen einhergehenden Kosten reagiert. Unternehmen, denen es gelingt, bei ihren Ausgaben für den Umweltschutz effizienter und effektiver zu werden, befinden sich in der Tat in einer klassischen Win-Win-Situation: Sie erfüllen die nicht betriebswirtschaftlich orientierten Erwartungen der Öffentlichkeit und Behörden und erreichen bessere Kostenstrukturen als ihre Mitbewerber.“ 

Wie können Sie also Ihre betriebliche Effizienz und Effektivität steigern, um die Kosten für mehr Nachhaltigkeit zu kompensieren? 

Ihr Unternehmen muss sich so aufstellen, dass es resilient und agil bleibt. Gleichzeitig gilt es, die Kernprozesse kontinuierlich umzugestalten und zu verbessern, sodass sie effizienter, effektiver und nachhaltiger werden. Daher sollte die Transformation von Geschäftsprozessen zu einer Kernkompetenz Ihres Unternehmen werden.  

Die Geschäftsprozesstransformation ist ein prozessorientierter Ansatz, der darauf abzielt, Prozesstransformation und -exzellenz auf skalierbare, kooperative und datengestützte Weise bereitzustellen und zu steuern. Durch granulare Daten und analytische Einblicke in die bestehenden Prozessabläufe und die Art und Weise, wie Mitarbeitende diese erleben, verfügen Führungskräfte über die erforderlichen Erkenntnisse und Daten, um zu verstehen, wo sie aktiv werden müssen, und über Empfehlungen dazu, wie sie das tun sollten. So sind sie in der Lage, gezielte Transformationen von Geschäftsprozessen zu steuern, die etwas bewirken und Kunden und Beschäftigten zufriedener machen. 

Die erfolgreiche Einführung und Umsetzung einer Transformation ist ein kontinuierlicher, mehrstufiger Prozess, der idealerweise von der richtigen Software unterstützt wird. Lesen Sie dazu unser neues Whitepaper „Kontinuierliche Prozesstransformation für Unternehmen in der Konsumgüterindustrie: Wie können Sie Geschäftsprozesse schnell und umfassend verstehen, verbessern und umgestalten?

Veröffentlicht am: 20. April 2023 - Letzte Änderung am: April 20th, 2023